Natürlich hier.

Stiftungsland Curauer Moor

Das „Curauer Moor“ – etwa 270 Hektar groß – liegt nahe dem namensgebendem Ort Curau, nordwestlich von Bad Schwartau. Ein Hauptwanderweg führt von Curau und Böbs durch das Gebiet. Er gibt einen Einblick in das Stiftungsland mit seinem kleinräumigen Wechsel von Laub- und Bruchwald bis hin zu Feucht- und Nassgrünland. Auch die Seitenwege sind weitgehend befestigt. Links und rechts entdecken die Besucher*innen, welchen Einfluss die verschiedenen Wasserverhältnisse im Gebiet auf Pflanzen und Tiere haben.

Moore sind Klimaschützer und sorgen für Artenvielfalt

Das Erfolgsrezept der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein: Wiedervernässung trockengelegter Moore bindet nicht nur Treibhausgas, es holt auch die Artenvielfalt zurück! Intakte, wachsende Hochmoore produzieren je Hektar jährlich zehn Kubikmeter Torf, in denen 0,8 Tonnen CO2-Äquivalente gespeichert werden. Entwässerte Moore setzen dagegen jährlich acht Tonnen CO2-Äquivalente frei.

Das Curauer Moor ist nach der weitgehend wiederhergestellten natürlichen Wasserverhältnisse ein Eldorado für Vögel, Insekten und Amphibien. Kraniche können wieder regelmäßig beobachtet werden. Wiesenbrüter wie Kiebitz, Bekassine und Braunkehlchen, gesellen sich gern dazu. Bunte Feuchtwiesen mit Wiesenschaumkraut, Kuckucks-Lichtnelke sowie seltenen Orchideen breiten sich dank der extensiven Bewirtschaftung weiter aus.

Vor allem die europaweit geschützten Arten Laubfrosch und Kammmolch fühlen sich in den zum Teil neuangelegten Teichen wieder wohl. Die kleine noch vorhandene Kernpopulation hat wieder eine überlebensfähige Größe erreicht, besiedelt von hier aus weitere Gebiete in der Umgebung. Rinder sorgen als vierbeiniger Pflegetrupp dafür, dass die Tümpel nicht zuwachsen, besonnt bleiben und die Froschlurche im Frühjahr warme Gewässer und damit optimale Laichbedingungen vorfinden.

Weiteres Highlight ist der besondere Reichtum an Kalktuffquellen, die einen 400 Meter langen Quellrücken aufgebaut haben.

Was kann ich für den Klimaschutz tun?

Setzen Sie sich für den Schutz der Moore ein und unterstützen Sie unsere Moorschutzprojekte!  Mit einer Spende über 120 Euro können wir 100 Quadratmeter Moor ankaufen, noch einmal 40 Euro kostet die dauerhafte Renaturierung dieser Fläche.

Kaufen Sie der Umwelt zu Liebe nur „torffreie“ Blumen- und Gartenerde. Noch immer werden in Deutschland, aber mit steigender Tendenz auch in den Baltischen Ländern und Russland Moore zerstört, um Torf abzubauen. Achten Sie daher auf „torffreie“ Erden und lassen Sie sich nicht durch Angaben wie „torfreduziert“ oder „torfarm“ in die Irre führen. Übrigens, auch sogenannte Bioerden können große Mengen Torf enthalten!

Entstehungsgeschichte

Einst lag hier ein See, der verlandete. Es entstand ein Niedermoor, das noch um 1880 weitgehend typische Moorpflanzen beherbergte. Die Regulierung des Flusses „Schwartau“ ermöglichte in den 1950er Jahren die Trockenlegung, Grünlandnutzung und den Ackerbau auf den Flächen. Mit der Entwässerung wandelte sich die Landschaft tiefgreifend. Die typische Tier- und Pflanzenwelt der Niederungsgebiete verschwand.

Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein begann ab dem Jahr 2000 damit, Flächen zu kaufen. Heute ist auf vielen davon der natürliche Wasserhaushalt zurückkehrt und mit ihm die Tiere und Pflanzen, die in Niederungsbereichen leben. Die Umsetzung der Maßnahmen lag federführend bei der örtlichen Stiftung Curauer Moor, die, wo es möglich war, die Wiedervernässung vorangetrieben und standortfremde Gehölze entfernt hat.