Natürlich hier.

Stiftungsland Hasenmoor

Falsch! Der Name des Stiftungslandes hat seinen Namen nicht von Meister Lampe. Hier im Dreieck von Felde, Achterwehr und Jägerslust an der A210 ist es feucht und schattig – also nichts für Hasen. Der seit 100 Jahren nicht mehr bewirtschaftete Naturwald ist durchsetzt mit entwässertem Hoch- und Niedermoor. Das soll anders werden: Wasser marsch! heißt es Ende 2023. Dann wird das Moor wieder zur Kohlenstoffsenke.

Wald mit viel Wasser

Das Stiftungsland Hasenmoor besteht mit seinen 80 Hektar größtenteils aus Wald. Es überwiegen Buchenwälder und Eichen-Birken-Wälder. Groß- und kleinflächig treten Erlen-, Birken- und Weidenbruchwälder auf. Ein Teilbereich ist gut vernässt und torfmoosreich. Das ehemalige Hochmoor ist sehr trocken und wird dominiert von Pfeifengrasbeständen sowie von Gehölzen aus Birke, Faulbaum und Später Traubenkirsche. Der Waldumbau hin zu ausschließlich heimischen Gehölzen hat die Stiftung in Teilbereichen weit vorangetrieben.

Den Spaziergänger*innen fällt sofort auf: die in Teilen sehr hohen Wasserstände. Der Wald ist durchzogen von einem mehr oder weniger engmaschigen Grabensystem. Durch eine gezielte Vernässung soll die Senkenfunktion für Kohlenstoff und Nährstoffe wieder aktiviert werden und die Lebensraumqualität für Pflanzen und Tiere erhöht werden. In Teilbereichen ist eine Entwicklung zu erwarten, die der in Stiftungswald Stodthagen bei Felm ähnelt.

Doch bevor es soweit ist wird die Stiftung Naturschutz im Rahmen des Projektes Biologischer Klimaschutz ein Bündel von verschiedenen Maßnahmen umsetzen: auf einer Fläche von 30 Hektar werden Zahlreiche Entwässerungsgräben angestaut, verstellbare Überläufe gesetzt und aus vorhandenem Torf Verwallungen aufgeschichtet.

Kreuzotter ist zurück

Der letzte Fund stammt aus dem Jahr 2008, jetzt ist sie wieder zurück: die Kreuzotter. Dieses bundesweit stark gefährdete Reptil hat sein zu Hause in den Randbereichen von intakten Hoch- und Übergangsmooren. Auch auf trockengelegten Moorflächen kommt die Art häufig noch vor.

Um die sicheren Überwinterungsplätze der Kreuzottern bei den Vernässungsarbeiten nicht zu fluten oder zu gefährden, erforschen die Vielfaltschützer*innen der Stiftung Naturschutz, in welchen Bereichen wie viele Tiere leben. Diese sollen dann vorsorglich umgesiedelt werden. Nach Abschluss der Vernässung werden die Kreuzottern zurückkehren. Damit wird das Hasenmoor zu einem Arten- und Klimaschützer gleichermaßen.

Menschliche Eingriffe

Entstanden ist das Hasenmoor vor rund 11.000 Jahren nach der Weichseleiszeit. Bis zu 3,5 Meter dicke Torfschichten haben sich gebildet. Im 19.Jahrhundert wurde das Moor trockengelegt und der Torf größtenteils abgebaut und verheizt. Die Abbruchkanten vom Abbau sind noch heute zu sehen. Jetzt soll der Prozess umgekehrt werden, das Moor wieder wachsen. Aber das braucht Zeit: Im Schnitt wächst die Torfschicht etwa einen Millimeter pro Jahr, für einen Meter Torf braucht es also 1000 Jahre.