Natürlich hier.

Stiftungsland Eidertal

Zottelige Galloways im Urstromtal hautnah erleben und anschließend unter Sternen zelten! Geht nicht? Geht doch! Im Eidertal direkt vor den Toren Kiels. Oder zur legendären „Blauen Brücke“ zwischen Techelsdorf und Grevenkrug – der ersten aus Eisen gefertigten Brücke Schleswig-Holsteins aus dem Jahr 1865. Für die Garnitur entlang der Oberen Eider von Schleswig-Holstein längstem Fluss sorgt wie immer im Stiftungsland die Extraportion Naturerlebnis.

Entdeckungsreise zu Seeadler und Co.

Entdecken Sie den Lebensraum von Seeadler, Eisvogel und Wachtelkönig. Wandeln Sie auf dem zehn Kilometer langen Wanderweg im Eidertal, in dem Wasser die Hauptrolle spielt. Folgen Sie per Rad oder zu Fuß dem Flusslauf und erleben Sie die unglaubliche Artenvielfalt des Oberen Eidertals mit seinen seltenen gewordenen Pflanzen- und Tierarten. Sie alle sind Spezialisten, die sich an den besonders hohen Anteil von Auenlebensräumen angepasst haben. Kuckucks-Lichtnelke und Sumpfdotterblume sind auf nasse Standorte angewiesen. Der Schilfrohrsänger braucht Weidengebüsche und Feuchtwiesen zum Nisten.

Zur Geschichte des Oberen Eidertals – Moore sind Klimaschützer

Das Obere Eidertal ist ein Urstromtal, entstanden vor mehr als zwölftausend Jahren durch die letzte Eiszeit. Die Wassermassen der abschmelzenden Gletscherzungen wurden hier Richtung Nordsee abtransportiert. Heute strömt die Eider deutlich schmaler daher. Die Ufer sind flach und werden noch heute bis an die alten Hänge von Niedermoorböden dominiert.

Unserer Vorfahren brauchten Platz für die Landwirtschaft und legten die Moorböden trocken. Im Zeichen der globalen Erwärmung haben Moore heute eine neue Bedeutung bekommen: Moorschutz ist Klimaschutz! Und der wird von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein ganz großgeschrieben. Trockengelegte Moore setzen bei Kontakt mit Sauerstoff Treibhausgase und Nährstoffe frei. Werden sie wieder ausreichend mit Wasser versorgt, werden aus den Kohlenstoff- und Nährstoffquellen wieder Senken die unter anderem CO2 aus der Atmosphäre binden können.

So wurde das Eidertal schon vor der Jahrtausendwende auf Betreiben des staatlichen Umweltamtes zu einem Modellprojekt für die Wiedervernässung von Niedermooren ausgewählt. Neben der Wiederherstellung möglichst naturnaher Wasserstände war die Offenhaltung der Landschaft durch großflächige Beweidung ein wichtiges Ziel. Nach einer 20jährigen Laufzeit wurde das Modellprojekt durch die Gründung einer Treuhandstiftung durch den Wasser- und Bodenverband Obere Eider und der Stiftung Naturschutz verstetigt.  Heute ist der Wasserstand wieder angestiegen, Rinder sorgen für die Pflege der Wilden Weiden. Auf Kleinstflächen findet in regelmäßigen Abständen eine Handmahd statt. Auf diese Weise wird Platz geschaffen für seltene Pflanzen, vor allem für die, die in einer zugewucherten Grasnarbe kein Licht zum Wachsen erhalten. Die wiederum ziehen zahlreiche Insekten an und bieten Nahrung für Vögel.

Vierbeiner pflegen die Landschaft

Galloways sorgen quasi als Ökorasenmäher für Landschaftspflege im Eidertal in der rund 260 Hektar großen Weidelandschaft. So schaffen sie ein Mosaik aus Grasfluren, Gebüschinseln und kleinen Gehölzen. Viele Pflanzenarten, aber auch Heuschrecken brauchen offene Lebensräume, bestimmte Vögel sind auf hohe Kräuter und niedrige Gehölze angewiesen. Ein weiterer Vorteil: Die Weidetiere verbringen ihr Leben naturnah in einer wunderbar strukturreichen, großflächigen Landschaft. Der Landwirt kann das Fleisch zu guter Letzt verwerten. So entsteht ein gesunder Kreislauf, der für alle Beteiligten Vorteile bringt.

Mehr Licht und Luft für wilde Orchideen im Eidertal

Eine Rarität wartet auf die Besucher*innen etwas abseits vom Eiderweg zwischen Schmalstede und Reesdorf: eine ganze Wiese mit seltenen Orchideen. Sie wird von vielen Helfern einmal jährlich gemäht. Denn ohne Mahd wird es Knabenkraut und Co. ganz schön eng um Füße, Taille, Hals und Kopf – sie werden von anderen Wildpflanzen und Gräsern belagert. Das hemmt ihr Wachstum, nimmt ihnen die Luft zum Atmen und das Licht zum Wachsen.

Die „Blaue Brücke“ – Besonderheit zwischen Techelsdorf und Grevenkrug

Wer auf dem Eidertal-Wanderweg die Eider zwischen Techelsdorf und Grevenkrug überqueren will, wird über eine mit Holzbohlen belegte Metallbrücke gehen. Hier lohnt es sich, innezuhalten. Endlich mal ins Wasser blicken! Aber auch weil die Wanderer auf einer echten Berühmtheit Schleswig-Holsteins stehen. Diese zunächst unscheinbare Blaue Brücke war die erste Eisenbrücke in Schleswig-Holstein. Im Jahr 1865 im Auftrag des Klosters Itzehoe und des Amtes Bordesholm erbaut, bekam sie mit ihrem Anstrich Jahr 1992 auch gleich ihren Namen. Die unter Denkmalschutz stehende Brücke ist damit die älteste bekannte Eisenkonstruktion dieser Art in Schleswig-Holstein.