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Stiftungsland Esprehmer Moor

Das Moor ist ein mystischer Ort, geheimnisumwittert, mitunter unheimlich. Torf war ein Schatz, der ihm in früheren Zeiten abgetrotzt wurde! Das Esprehmer Moor  zwischen Eckernförde und Schleswig bei Güby wurde einst trockengelegt, um Torf als Brennstoff stechen zu können. Inzwischen hat sich die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein erfolgreich darum bemüht, die Landschaft in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen, damit die Vielfalt an Pflanzen und Tieren nicht verloren geht.

Flora und Fauna – Spezialisten im Moor

So vielfältig die Lebensräume, so spezialisiert ist die Tier- und Pflanzenwelt im Esprehmer Moor. Feuchtheiden dominieren die nasseren Bereiche, auf den trockeneren Torfflächen breiten sich artenarme Pfeifengrasbestände aus. In den ehemaligen Handtorfstichen haben sich die von Schmalblättrigem Wollgras und Weißem Schnabelried durchsetzten Torfmoosrasen etabliert. Sie zeigen das typische Arteninventar von Hochmoorschlenken. Die aufragenden, oft rötlich gefärbten Torfmoospolster mit Scheidigem Wollgras, Glocken- und Rosmarinheide kennzeichnen die Hochmoorbulte.

Die Tierwelt in Hochmooren ist vergleichsweise artenarm, dafür aber um so spezialisierter. Ein Vertreter ist der seltene Hochmoorbläuling. Zu Moorfrosch, Ringelnatter und Kreuzotter gesellen sich Goldregenpfeifer, Wiesenweihe und Krickente. Ihnen allen fehlt es in unserer ausgeräumten Kulturlandschaft mit intensiver Nutzung und Entwässerung an geeigneten Lebensräumen.

Moorrenaturierung

In den 1980er Jahren wurden im Zentrum der Moorflächen umfangreiche Pflege- und Renaturierungsarbeiten in Angriff genommen, um im Hochmoor den natürlichen Wasserhaushalt wiederherzustellen. Mit Hilfe eines Dammes und einer darunter stehenden Spundwand wurde das Regenwasser auf der Fläche gehalten. Heute wechseln im Moor junge Birken mit Moorheiden, vergrasten Moorflächen und Torfstichen. An einigen Stellen kommen Wasserflächen hinzu. In den Randbereichen haben sich Gehölze  etabliert.

Moorschutz ist Klimaschutz

Moorlandschaften sind hochspezialisierte und lebendige Lebensräume mit einer Vielzahl gefährdeter Arten. Die meisten fühlen sich erst richtig wohl, wenn sie mit den Füßen im Wasser stehen. Besonders wichtig sind der Stiftung Naturschutz die Torfmoose. Sie sorgen dafür, dass das Moor wächst und CO2 bindet. Schon der Stopp der künstlichen Entwässerung ist ein riesen Erfolg, weil der im Torf gebundene Kohlenstoff nicht mehr als CO2 freigesetzt wird. Denn: Entwässerte Moore zersetzen sich bei Kontakt mit Sauerstoff und geben CO2 frei. Damit aus dem Klimakiller wieder ein Klimaschützer werden kann, werden alte Entwässerungsrohre gekappt, Gräben verfüllt und aus Torf Dämme gebaut. So bleibt das Wasser wieder da, wo es hingehört, im Moor .

Geschichte: vom See zum Restmoor

Das Esprehmer Moor – ehemals 400 Hektar groß - entstand in den vergangenen Jahrtausenden aus einem ehemaligen See, der sich am Ende der letzten Eiszeit zwischen den Randmoränen des südlichen Schleibeckens und den Hüttener Bergen gebildet hatte. Das regenreiche Klima der Nacheiszeit sorgte dafür, dass nach der Verlandung des Sees hochmoorbildende Torfmoose aufwuchsen. Anfang der 1960er Jahre wurde das Moor im Rahmen eines Flurbereinigungsverfahren fast vollständig kultiviert, also trockengelegt und landwirtschaftlich nutzbar gemacht. Lediglich ein Rest von knapp 40 Hektar wurde ausgespart und 1965 unter Naturschutz gestellt.

Wie damals in Mooren üblich, haben Torfabbau und Entwässerung seit dem 18. Jahrhundert zu einem erheblichen Rückgang hochmoortypischer Pflanzen und Tiere geführt. In den 1980er Jahren begannen Naturschützer mit umfangreichen Pflege- und Renaturierungsmaßnahmen.

Was kann ich für den Klimaschutz tun?

Setzen Sie sich für den Schutz der Moore ein und unterstützen Sie unsere Moorschutzprojekte! Mit einer Spende über 120 Euro können wir 100 Quadratmeter Moor ankaufen, noch einmal 40 Euro kostet die dauerhafte Renaturierung dieser Fläche.

Kaufen Sie der Umwelt zu Liebe nur „torffreie“ Blumen- und Gartenerde . Noch immer werden in Deutschland, aber mit steigender Tendenz auch in den Baltischen Ländern und Russland, Moore zerstört, um Torf abzubauen. Achten Sie daher auf „torffreie“ Erden und lassen Sie sich nicht durch Angaben wie „torfreduziert“ oder „torfarm“ in die Irre führen. Übrigens, auch sogenannte Bioerden können große Mengen Torf enthalten!