Natürlich hier.

Stiftungsland Alte Sorge-Schleife

Eingebettet inmitten der großräumigen Flusslandschaft Eider-Treene-Sorge liegt das Naturschutzgebiet Alte Sorge-Schleife bei Meggerdorf. Die Feuchtgebietslandschaft ist von repräsentativer Bedeutung. Die Alte Sorge erwartet die Besucher*innen mit ausgeprägten Mäanderschleifen, feuchtem Grünland und zentral gelegenem Hochmoor mit angrenzendem Niedermoor.

Neben wichtigen Brutvorkommen von Wiesenvögeln, wie Kiebitz und Uferschnepfe, liegen hier die Rast- und Überwinterungsgebiete für viele Arten, unter ihnen Zwergschwan und Goldregenpfeifer, die aus Sibirien und Skandinavien hierherziehen.

Wasser in der Landschaft sorgt für Artenreichtum

Die Alte Sorge-Schleife bietet ein artenreiches Mosaik aus Feuchtgrünland unterschiedlicher Nutzungsintensität, Hochstaudenfluren, Röhrichten, Weidengebüschen und Hochmoorvegetation. Der hohe Grundwasserstand, winterliche Überschwemmungen und angestaute Gräben sorgen für ideale Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen, die auf feuchte Lebensräume angewiesen sind. Wiesenschaumkraut und Kuckuckslichtnelke  sorgen im Frühjahr für einen bunten Blütenteppich, Großer Brachvogel, Kiebitz, Rotschenkel oder Weißstorch werden über den Feuchtwiesen gesichtet und in den Gräben rufen die leuchtend blauen Moorfrösche.

Kaum eine andere Region wird so vom Wasser beeinflusst wie diese Überschwemmungslandschaft. Dank des Engagements des Naturschutzes gibt es hier extensiv beweidete Feuchtwiesen. Hier finden die Wiesenvögel, was sie brauchen: Nasse Wiesen mit kurzem Gras und offenen Stellen, um nach Insekten oder Würmern stochern zu können. Die Stiftung Naturschutz staut das Grundwasser großflächig wieder an, um die die Wasserstände möglichst konstant hoch halten zu können. Mit Erfolg: Pfeifente, Singschwan oder Bekassine haben solche Wiesenflächen zur Nahrungssuche und als Schlafplatz angenommen. Anders sieht es bei den Brutvögeln, wie Rotschenkel, Uferschnepfe, Kampfläufer und Co. aus: Ihre Anzahl nimmt seit Jahren kontinuierlich ab. Die Gründe sind vielschichtig und reichen von Nahrungsmangel über hohe Verluste durch Fressfeinde bis zu globalen Bestandsveränderungen.

Die Bestände des Moorfrosches sind durch die Wiedervernässung, die Nutzungsänderung stärker zur Beweidung hin sowie durch sporadische Grabenräumungen stark angestiegen.

Blütenbunte Pflanzenwelt

Die ehemals artenarmen Grünlandflächen haben sich zu artenreicheren Feucht- und Nasswiesen  entwickelt. Ehemals intensiv genutzte Grünlandflächen auf Moorböden, die der natürlichen Entwicklung überlassen wurden, sind jetzt mit Röhrichten bestanden und/oder weisen mittlerweile in Teilbereichen moortypische Vegetation auf. Auch im Colsrakmoor – dem Zentrum des Gebietes – zeigen die Vernässungsmaßnahmen gute Erfolge. In viele Flächen sind Torfmoose wieder eingewandert. Im gesamten Naturschutzgebiet kommen 35 höhere Pflanzen und Moose der Roten Liste vor: mit Lungen-Enzian und Mittlerem Sonnentau auch zwei Arten, die landesweit vom Aussterben bedroht sind.

Moore sind Klimaschützer

Besonders wichtig ist der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein das Torfmoos. Es sorgt dafür, dass das Moor wächst und CO2 bindet. Aber schon der Stopp der künstlichen Entwässerung ist ein riesen Erfolg, weil der im Torf gebundene Kohlenstoff nicht mehr als Gas freigesetzt werden kann. Aus dem gleichen Grund ist die Freisetzung von Kohlenstoff aus den Moorböden artenreicher Feuchtwiesen stark reduziert. Intakte Moore sind unsere größten terrestrischen Kohlenstoffspeicher.

Vergangenheit und Gegenwart – Neue und Alte Sorge

Die Sorge ist der zweitgrößte Nebenfluss der Eider. Sie entspringt in den Hüttener Bergen und durchfließt langsam die flache Geest in moorigen Niederungen. Ihrer Wasserfarbe verdankt sie ihren Namen: Sorge bedeutet „die Schlammige“. Der Wasserbau an der Sorge hat eine lange Geschichte: Um neues Land zu gewinnen, wurde im 17. Jahrhundert der Verlauf der Sorge radikal verändert. Zwischen Meggerdorf und Meggerholm baute man einen Kanal – die „Neue Sorge“ – der die beiden Flüsse Sorge und Bennebek nach Süden in die Eider ableitete. So konnten der Börmer See und der Meggersee, ehemalige Flachseen, eingedeicht, entwässert und in landwirtschaftliche Nutzflächen umgewandelt werden. Vom einstigen Flusslauf und der ehemals amphibisch geprägten Landschaft, ist noch die „Alte Sorge“, mittlerweile ein Stillgewässer mit charakteristischen Mäandern, übriggeblieben.

Was kann ich für den Moore, Feuchtwiesen und Klimaschutz tun?

Setzen Sie sich für den Schutz der Moore ein und unterstützen Sie unsere Moorschutzprojekte!  Mit einer Spende über 120 Euro können wir 100 Quadratmeter Moor ankaufen, noch einmal 40 Euro kostet die dauerhafte Renaturierung dieser Fläche.

Kaufen Sie der Umwelt zu Liebe nur „torffreie“ Blumen- und Gartenerde. Noch immer werden in Deutschland, aber mit steigender Tendenz auch in den Baltischen Ländern und Russland Moore zerstört, um Torf abzubauen. Achten Sie daher auf „torffreie“ Erden und lassen Sie sich nicht durch Angaben wie „torfreduziert“ oder „torfarm“ in die Irre führen. Übrigens, auch sogenannte Bioerden können große Mengen Torf enthalten!